Bautechnische Endoskopie
Um nicht sichtbare Bauteile schnell, kostengünstig und ohne größere Eingriffe in die Bausubstanz untersuchen zu können, wird ein spezielles Verfahren angewendet – die bautechnische Endoskopie. Sie wurde Anfang der 1980er-Jahre in Österreich entwickelt und gibt bei Schäden an der Bausubstanz Hinweise für notwendige Sanierungsmaßnahmen. Zudem dient sie dazu noch nicht sichtbare Schäden frühzeitig zu erkennen.
Die Technische Endoskopie ist eine Methode der zerstörungsfreien Werkstoffprüfung. Sie wird in vielen Branchen der Industrie und im Bauhandwerk zur visuellen Prüfung von schwer zugänglichen Hohlräumen oder Bauteilen angewendet.
Außenwand mit Dämmung

Außenwand ohne Dämmung

Technische Einsatzgebiete
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Bautenschutz
Überprüfung der Isolierung bei Altbauten/Sichtung auf Schädlingsbefall bei Holzbauten/Ursachenforschung bei Wasserschäden
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Denkmalpflege
Große Denkmäler sind oftmals hohl und können mittels Endoskopie auf etwaige korrosive Vorgänge geprüft werden
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Automobil- & Schiffindustrie
Hier wird das Endoskop hauptsächlich zur Prüfung von Hohlraumversiegelungen und Motoren (Verschleiß) eingesetzt.
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Industrieanlagen, Kraftwerke
Prüfung von Schweißnähten an unzugänglichen Stellen (Rohrschweißnähte)
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Sanitärbereich
Zur Untersuchung defekter Leitungen
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Luftfahrt
Zur Turbinenprüfung
Videoendoskope (Videoskope)
Die aktuellste Art der flexiblen Endoskope bilden die Videoendoskope, oft auch Videoskope genannt (engl. Videoscope bzw. Videoprobe), wobei die Namensgebung herstellerabhängig ist. Videoendoskope eröffnen ein neues Kapitel in der modernen Endoskopie, da sie zur Bilderzeugung
und Bildübertragung digitale Technologien nutzen.
Ein am Objektiv des Videoendoskopes angebrachter CCD- bzw. CMOS-Chip erzeugt ein digitales Bild des Untersuchungsobjektes und leitet es an die folgenden Baugruppen des Videoendoskopes weiter. Meist bereitet dann ein Prozessor diese Daten auf, sendet sie zur Ausgabe an einen Monitor, oder legt sie auf einer Festplatte oder anderen Datenspeichern ab.

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Hendrik Aufermann

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Die bautechnische Endoskopie ist ein anerkanntes Verfahren der zerstörungsfreien Prüfung. Sie wird im Bauwesen, der Industrie und Denkmalpflege eingesetzt. Relevante Regelwerke sind:
DIN EN 16729-1
Allgemeine Anforderungen an zerstörungsfreie Prüfverfahren im BauwesenDIN EN ISO 9712
Qualifizierung und Zertifizierung von Prüfpersonal für zerstörungsfreie PrüfmethodenDAfStb / DGZfP-Richtlinie
Empfehlungen zur visuellen Prüfung bei der BauwerksdiagnostikWTA-Merkblätter
Technische Hinweise zur Zustandserfassung bei Altbauten und Denkmalpflege
Die Endoskopie ist damit normativ eingebettet und kann als fachlich fundierte Untersuchungsmethode dokumentiert werden – besonders bei schwer zugänglichen oder denkmalgeschützten Bauteilen.
Förderung
Die bautechnische Endoskopie ist oft Bestandteil einer fundierten Bestandsaufnahme – z. B. vor einer energetischen Sanierung oder bei der Schadensanalyse. Im Rahmen solcher Maßnahmen kann sie indirekt förderfähig sein:
BAFA – Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG EM)
➤ Förderfähig sind Fachplanung und Baubegleitung, bei denen die Endoskopie als Diagnoseinstrument eingebunden werden kann.KfW-Förderung (BEG WG)
➤ Bei Sanierungen zum Effizienzhaus ist eine umfassende Bauzustandsanalyse notwendig – auch hier kann die Endoskopie Teil der geförderten Leistungen sein.Regionale Programme
➤ Einige Bundesländer und Kommunen fördern vorbereitende Untersuchungen im Rahmen von Denkmalpflege oder Altbausanierung.
Die Förderung gilt meist für das Gesamtpaket – z. B. als Teil einer energieeffizienten Sanierung oder denkmalgerechten Instandsetzung. Voraussetzung ist meist die Einbindung eines qualifizierten Energieberaters oder Fachplaners.
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Häufig gestellte Fragen (FAQs)
Die Endoskopie eignet sich besonders bei verdächtigen Feuchteschäden, zur Holzbauteilprüfung, bei Vermutung von Schimmel oder Schädlingsbefall sowie zur Zustandserfassung vor Sanierungen – etwa bei Altbauten oder denkmalgeschützten Gebäuden.
Nein. Die bautechnische Endoskopie ist ein nahezu zerstörungsfreies Verfahren. Es genügt in der Regel eine kleine Bohrung (wenige Millimeter), die anschließend wieder fachgerecht verschlossen werden kann.
Zum Einsatz kommen moderne Videoendoskope mit integrierter Kamera und LED-Beleuchtung. Je nach Anforderung nutzen wir flexible oder starre Sonden in verschiedenen Längen und Durchmessern, um auch schwer zugängliche Bereiche präzise zu inspizieren und hochwertige Bilddokumentationen zu erstellen.